Kirche

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Die katholische Pfarrei St. Maximilian gehört zum Dekanat Augsburg-Mitte des Bistums Augsburg. Die Pfarrkirche steht in der Jakobervorstadt in unmittelbarer Nähe zur Klinik Vincentinum und dem ehemaligen Hauptkrankenhaus.

Geschichte

Das Bistum Augsburg bemühte sich bereits seit längerem um eine Wiederansiedlung der Franziskaner in Augsburg, nachdem sich 1526 das alte Barfüßerkloster selbst aufgelöst hatte. Im Jahre 1587 wurde ein Franziskaner als ständiger Beichtvater für den Domklerus berufen.

1608 kam es zu einem Tauschgeschäft zwischen der Stadt Augsburg und dem Domkapitel. Gegenstand war das verfallene Hl. Grab Kirchlein aus dem Jahr 1120-1128. Die Fugger schenkten 1609 den Franziskanern ein Grundstück in der Vorstadt St. Jakob. Auf dieses Grundstück übertrug man das alte kirchliche Baurecht und das Patrozinium von Heiliggrab. Noch im gleichen Jahr begann der Bau des Konventhauses.

1611 wurde die Abbruchgenehmigung für das Hl. Grab Kirchlein erteilt und der Maurer Esajas Holl, Bruder des brühmten Stadbaumeisters und Erbauer des Augsbuger Rathauses Elias Holl begann mit dem Bau der Klosterkirche. An der Südseite der Klosterkirche entstand eine neue Kapelle Zum Heiligen Grab im Eigentum des Domkapitels.

1613 wurden die Franziskanerkirche und die Heilig-Grab Kapelle geweiht und im Frühjahr 1614 zog der Konvent in das neue Kloster. Im selben Jahr schuf der Augsburger Künstler Johann Rottenhammer das bedeutende Hochaltargemälde "Allerheiligen".

Nach der Säkularisation durch die Reichsstadt Augsburg im November 1802 blieb zwar der Konvent noch im Kloster, die Aufnahme von Novizen wurde aber untersagt. In den Jahren 1807 und 1808 nutzte bayerische Infanterie das Kloster als provisorische Kaserne. Erst am 5. Dezember 1807 wurde der noch aus 23 Mönchen bestehende Konvent tatsächlich aufgehoben und mit Polizeigewalt aus dem Klosterareal entfernt.

Am 19. Februar 1809 wurde dann auf Druck der katholischen Bevölkerung mit Genehmigung des bayerischen Staates die ehemalige Klosterkirche zur Pfarrkirche der Jakobervorstadt bestimmt. 1810 sorgte Maximilian Graf von Montgelas für das neue Patrozinium St. Maximilian; so erhielten die Säkularisatoren König Max I. Joseph und sein
Minister Maximilian Montgelas gleichsam ein kirchliches Denkmal.

Schicksalstage der Kirche waren der 25./26.02.1944; die Kirche wurde fast total zerbombt. Nur kleine Reste des Klostergebäudes, jetzt befindet sich darin das Pfarrheim, und die schlichte Westfassade von 1614 blieben schwer beschädigt stehen. 

Bereits kurz nach dem Krieg begann man 1946 mit dem Wiederaufbau, feierte im Oktober 1949 Richtfest und am 15.04.1951 erfolgte die Wiedereinweihung der neu errichteten Kirche. Sie war die erste fertiggestellte Kirche Süddeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Über 750.000 Ziegelsteine der alten Kirche wurden wiederverwendet. Dominikus Böhm (1886-1955) war der Achitekt. Die Hl. Grab Kapelle wurde nicht mehr aufgebaut.